Das erste Prinzip lautet: Nur geprüfte Prozesse werden
implementiert!
Der Grund dafür ist einfach. Fehler werden immer teurer, je
später sie bemerkt werden. Wenn ein ungeprüfter Prozess in die Software
eingebunden wurde und sich als fehlerhaft herausstellt, zahlen Sie doppelt:
Einerseits zahlen Sie die Kosten durch den eigentlichen Prozessfehler. Sie
müssen ggfs. Dinge rückgängig machen oder mehrfach bearbeiten. Andererseits
müssen die Fehler korrigiert werden, die bereits implementiert wurden. Dann
fallen Aufwände für Neuprogrammierung und ggfs. Schulung der Mitarbeiter an. Je
nach Auswirkungen des Fehlers, entstehen hohe Kosten, die bei geprüften
Prozessen nicht entstehen.
Das zweite Prinzip lautet: Die Software muss sich der
Organisation anpassen und nicht umgekehrt.
Viele Unternehmen kaufen Software, weil diese schon Prozesse
vorgibt. Dabei ist die Hoffnung, dass man im Unternehmen fehlende Prozesse
einfach durch die neue Software einkauft und damit ein bestehendes Problem
löst. Tatsächlich ist dieses Vorgehen bedenklich. Kein Softwareentwickler kennt
Ihre Organisation so gut, dass er auch die notwendigen Ressourcen
berücksichtigt. Wenn dann ein Prozess vorliegt, für den die Mitarbeiter fehlen
oder die Ausbildung nicht passt, wird es problematisch. Außerdem entwickelt ein
Unternehmen mit der Zeit immer bessere Vorgehensweisen, die in der Software
implementiert werden müssen. Wer einfach eine Vorgabe übernimmt, verhindert
ggfs. sogar, dass sinnvolle Innovationen überhaupt erst entstehen.
Das dritte Prinzip lautet: Ein organisatorisches Problem
lässt sich nur das Änderung der Organisation lösen.
Software löst keine Organisationsprobleme. Wenn Sie also
grundsätzliche Schwächen im Betrieb haben, dann sollten Sie nicht auf Software
setzen. Stattdessen hilft meist eine grundlegende Analyse und dann ggfs. das
Ändern und Testen von Prozessen. Die Anpassung der Software findet am Ende
dieses Ablaufs statt.